Freitag, 17. Juli 2009

Preview

Es gibt neben einer neuen Bestzeit am Schauinsland und dem Erwerb eines Leistungsmessgeraetes fuer mein Rad tataechlich mal wieder aufschreibenswertes von der Tourenseite: Eine Previewfahrt der Tour de France Etappe vom 17. Juli, bzw. zumindest des interessanten Teils der Etappe.
Startpunkt: Neun Uhr morgens in Munster in den Vogesen bei perfektem Wetter. Mein Radpartner fuer den heutigen Tag kommt "aus dem Internet" und hat die ganze Aktion sowohl vorgeschlagen, geplant als auch durch Autoeinsatz erst ermoeglicht. Jetzt aber los:
1. Akt - Col de la Schlucht.
Die Munster-Seite ist nicht diejenige, die bei der TdF erklommen wird, sodass unsere eigentliche Besichtigung erst mit der Abfahrt beginnt. Der Aufstieg ist traumhaft schoen, wenn auch etwas anspruchslos, weil flach. Immerhin sind meine Beine frisch und es geht mit moderaten 180W zuegig bergauf. Die geringe Steigung zieht sehr viele auch weniger fitte Radfahrer an, sodass wir tatsaechlich einige Leute am Anstieg einsammeln.
Bei der Abfahrt kommt man aufgrund der niedrigen Geschwindigkeiten immerhin nicht mit den Autos in Konflikt. Ohne letztere braeuchte nichtmal ich fuer diese Abfahrt Bremsen. Praedikat rauf: schoen! runter: geht so.

Zwischenspiel - Transfer zum naechsten Berg in korrekter Etappenrichtung.
Die Abfahrt nehmen wir zu guten Teilen zusammen mit einem Vater und Sohn Gespann mit denen wir auch eine kleine Gruppe bilden um zum Platzerwasel und fahren. Das Tempo wird ziemlich schnell deftig, was im Windschatten zwar ertraeglich ist, aber an den kleinen Wellen so hoch bleibt, sodass ich bei Leistungsspitzen um 300W Muehe habe den Anschluss zu halten wenn ich nicht zu viel Kraft lassen will. Als die Geschwindigkeit am Fuss des Berges so weit sinkt, dass man im Windschatten nichts mehr sparen kann, lasse ich endgueltig reissen und gehe wieder in den "180W Modus". Einen kleinen Schlag haben meine Beine durch die Wellen allerdings mitbekommen.

2. Akt - Col du Platzerwasel.
Nach 5min. komme ich wieder gut in Tritt. Der Platzerwasel ist kein uebermaessig steiler Berg, aber schon ganz anders als der Col de la Schlucht. Die Aussicht ist schnell beschrieben: Wald links und recht. Und Wohnwagen - und zwar viele davon. Neben den Wohnwagen dann Leute an Campingtischen, die sich mit Baguettes und Rotwein versorgen. Schoener Anblick. Tapfer und gleichmaessig kurbele ich nach oben. Dafuer, dass ich nicht so richtig viel gefahren bin dieses Jahr und vor allem noch keine Tour mit zwei richtigen Anstiegen laeuft es gut und wir erreichen das Plateau auf dem es nur wenig auf und ab geht und das uns doch noch mit reichlich Beeindruckendem fuer das Auge belohnt. Und mit mehr Wohnwagen.
Die Abfahrt ist ebenfalls lohnend. Man kommt zuegig runter und hat zwei schoene Spitzkehren zu fahren. Mit ordentlichem Tempo erreichen wir eine kleine Wirtschaft und lassen uns mit Kaffee und Cola versorgen. Die Haupt"arbeit" ist getan.

Zwischenspiel: Doch noch Nahrung.
Nach einem kleinen versehentlichen Extraschlenker kaufen wir doch noch etwas zu essen. Fuer mich eine Laugenstange mit Kaese - eine willkommene Abwechslung zu den suessen Riegeln.

3. Akt - Col du Bannstein.
Mit wenig mehr als 100hm eigentlich nicht richtig erwaehnenswert, allerdings merke ich die Erschoepfung nun schon deutlich. Die 180W fuehlen sich haerter an als noch am Platzerwasel. Gleich nach dem "Gipfel" genehmige ich mir ein Energie-Gel, denn der Firstplan hat nochmal einiges zu bieten.

4. Akt. Col du Firstplan.
Recht harmlos geht es los mit einer sehr moderaten Steigung. Der Zucker aus dem Gel und das restliche Essen kommt scheinbar jetzt in meiner Blutbahn an und ich fahre recht enthusiastisch in den Anstieg wobei ich meine selbstgesetzte Drehzahl bewusst leicht ueberschreite - danach geht es schliesslich nur noch bergab.
Was zunaechst noch eine gute Idee scheint und Spass macht, aendert sich zusehends. Ab der halben Hoehe wird es unangenehm. Ich nehme erst leicht raus auf etwa 175W, breche kurz vor dem Gipfel dann aber richtig ein und bringe fuer ein paar Minuten nur noch 155W auf die Kurbel. Dann reisse ich mich wieder zusammen und "rette"mich auf den Gipfel. Der Lohn: Ein Foto auf dem ich ziemlich fertig aussehe und eine Abfahrt, die ohne Autos richtig, richtig gut waere. Ich komme also wieder!

Epilog:
Ein wunderbarer halber Tag auf dem Rad, der mir allerdings deutlich meine diesjaehrigen Grenzen aufgezeigt hat. Keine laengeren Touren in der Vorbereitung, keine Tour ueber 100km, kaum Berge, gut 1000km weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres - das alles macht sich deutlich bemerkbar.
Gut geklappt hat allerdings das Einschaetzen meiner eigenen Leistungsfaehigkeit. Waere ich am Schluss nicht eingegangen, waere ich wohl auch nicht recht zufrieden gewesen. Also immerhin fast Massarbeit.

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